Kurier, Juli 2017
Urlaubsfeeling und gutes Essen
Wurstsemmel und Pommes gibt es in dieser Badkantine nicht, dafür Kulinarik auf höchstem Niveau.
Ein Teich im Wald und eine kleine Kantine. Das NaturschwimmbadBernstein, Bezirk Oberwart, bietet viel Landschaft, gemütliche Liegewiesen und einen kleinen Campingplatz für die Gäste. Die kommen aus ganz Österreich und sogar Norweger, die sich schon ewig nicht getroffen haben, sitzen hier in der Kantine zusammen, wie Thomas Diezl erzählt. Denn für die exquisite Küche und das einzigartige Ambiente nehmen viele Gourmets und Ruhesuchende auch eine weitere Anreise ins Südburgenland in Kauf.
Genießen
Seit 2010 führt Diezl gemeinsam mit seiner Frau Doris das Naturschwimmbad. In der Kantine kommen nur Sachen auf den Tisch, die auch den Chefleuten schmecken. Ihr Geschmack ist doch ein gehobener. „Wenn ich nicht hinter meinen Produkten stehe, kann ich sie nicht verkaufen“, sagt der Gastronom. In der Küche hatte er schon diverse Köche, die für eine Sommersaison nach Bernstein kamen. Bernie Riederoder Klaus Mally zauberten bereits in der kleinen Kantinenküche ihre Kreationen. Heuer steht Thorsten Adorjan hinter dem Herd, er ist schon zum zweiten Mal im Team dabei. Egal ob Parmigiana die Melanzane, frischer Fisch oder Grünes Thai Curry mit Huhn, die Produkte kommen so weit möglich aus der Region. „Wir haben italienische, thailändische oder japanische Küche, wie es uns gerade taugt. Die Karte kann stark variieren, schon zwischen Mittag und Abendessen“, sagt Diezl. Trotz der hohen Qualität und zig Auszeichnungen, geht es in der Kantine doch leger zu. „Wir wollen Urlaubsfeeling vermitteln, und gutes Essen gehört dazu“, sagt Diezl. Die Speisekarte steht auf einer Schultafel, der Chef nimmt persönlich die Bestellungen auf, und der Küchenchef bereitet die Speisen frisch zu. „Beim Falstaff Guide wird nur bewertet, was am Teller ist. Wir haben im Vergleich zu anderen Restaurants einen Koch und einen Tellerabwäscher in der Küche, trotzdem sind wir auf einem genialen Level, aber für uns ist es ein anderer Aufwand, als für ein Lokal in der Stadt“, sagt Diezl. Mithalten könne man mit dem speziellen Urlaubsflair auf jeden Fall mit jeden Restaurant in der Stadt.
„Viele schätzen, dass es bei uns nicht so hoch gestochen zu geht“, weiß Diezl. Dresscode gibt es keinen, von der Badehose bis zur Abendgarderobe ist alles genehm, immerhin ist es eine Badkantine, wenn auch keine gewöhnliche – zieht sie doch Gäste aus Wien, Graz oder den Bundesländern an, aber auch Franzosen oder Italiener verschlägt es nach Bernstein. Für jene, die die Heimreise nach dem Essen nicht mehr antreten wollen, hat Diezl auch einige Übernachtungsmöglichkeiten im Paradies 49 geschaffen. „Wir bieten ein Safarizelt, ein hängendes Zelt in den Bäumen und unsere Schnecke an“, sagt Diezl. Gleich neben der Kantine befindet sich der Campingplatz, in der Schnecke – einem kleinen Holzhaus – befindet sich nur ein Bett, „mehr braucht man auch nicht“, sagt Diezl. Denn zum Essen kommt man in die Kantinerüber.www.kantine48.at
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